Effektivität bei allen Leistungsstufen zeichnet den besten Luftreiniger aus

Published: 14 Juli, 2021

Zwei Hersteller stechen in Testfaktas großem Labortest von Luftreinigern mit hoher Kapazität heraus. Betrachtet man aber die Ergebnisse der maximalen und der leiseren Leistungsstufen insgesamt, ist der Blueair 7700i alleiniger Testsieger. „Sowohl der Blueair als auch der Electrolux weisen eine höhere Kapazität auf als die Konkurrenzprodukte im Test“, erläutert Tobias Eriksson, Testleiter im Labor RISE in Borås.

Im Mittelpunkt des Tests stand die Kapazität der Luftreiniger bei zwei Stufen: der höchsten Leistungsstufe sowie bei einer Lautstärke von 37 Dezibel, was einem Pegel entspricht, der nicht als störend laut empfunden wird. „Die Lautstärke darf nur so hoch sein, dass sich der Luftreiniger im Schlafzimmer verwenden lässt“, erklärt Tobias Eriksson. Testsieger Blueair reinigt bei 37 Dezibel 227 Kubikmeter Luft pro Stunde. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Electrolux schafft in der gleichen Zeit 201 Kubikmeter. Nach den beiden Spitzenreitern folgt mit großem Abstand auf dem dritten Platz der LG mit 105 Litern. Schlusslicht ist der IQ Air mit 76 Litern. Der Blueair reinigt also in der gleichen Zeit dreimal so viel Luft. thumbnail of Grafik_luftrenare_TFR-2020-121_DE(210713) Die Geräte wurden mit zwei unterschiedlichen Partikelgrößen getestet. Die größeren Partikel hatten eine Größe von 2,5–5,0 Mikrometern – mit bloßem Auge in der Luft nicht erkennbar. „In diese Kategorie gehören beispielsweise gröbere Partikel wie Staub und Pollen. Die kleineren Partikel mit einer Größe von 0,1–0,5 Mikrometern entsprechen kleinen Partikeln, die sich z.B. beim Anzünden einer Kerze bilden oder die in den Emissionen des Autoverkehrs vorkommen“, so Tobias Eriksson. „Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass auch Viruspartikel 0,1–0,2 Mikrometer groß sind. Diese müssten also auch im Filter des Luftreinigers hängen bleiben können. Was allerdings mit Viren passiert, die eventuell im Filter des Luftreinigers hängen bleiben, haben wir nicht getestet“, berichtet Tobias Eriksson. Im zweiten Teil des Tests wurden die Luftreiniger bei maximaler Leistung betrieben. Auch in diesem Testbereich gab es bei den Produkten große Unterschiede. Dem Blueair gelang es auch hier, auf der höchsten Leistungsstufe die größte Luftmenge zu reinigen. Bei maximaler Leistung wies der Blueair auch den zweithöchsten Stromverbrauch auf. Den geringsten Verbrauch hatte der Mi Air Purifier Pro H, der andererseits eine relativ schlechte Reinigungskapazität verzeichnete. Bei maximaler Leistung wurde auch der angegebene Wert deutlich unterschritten. Die meisten Hersteller empfehlen einen mindestens halbjährlichen Filterwechsel. Allerdings kann sich der Filterwechsel aufwendig und teuer gestalten. Am teuersten ist hier der IQ Air mit 273 Euro für ein neues Filterpaket. Und wenn der Preis allein nicht abschreckend wirkt, so zeigten sich im Labortest zudem technische Schwierigkeiten beim Filterwechsel. „Der Filterwechsel bei diesem Gerät war unnötig kompliziert. Das hätte man wirklich einfacher machen können. Normalerweise sollte der Filterwechsel einfach sein“, meint Tobias Eriksson. Als das RISE-Labor in Borås die Benutzerfreundlichkeit der Luftreiniger beurteilte, stellte sich heraus, dass vor allem der LG und der Samsung auffallend unhandlich waren und nur schwer an eine andere Stelle zu bringen waren. Die ergonomischen Handgriffe des Electrolux hingegen machten das Versetzen einfacher. „Ansonsten funktionieren die meisten der Luftreiniger gut. Sie sind mit hervorragenden Filtern ausgestattet. Oft ergeben sich Leistungsunterschiede dadurch, wie gut es gelungen ist, Ventilatoren und Filter aufeinander zuzuschneiden, um bei möglichst niedriger Lautstärke einen möglichst hohen Luftdurchsatz zu erreichen“, fasst Tobias Eriksson zusammen. Håkan Lövström/ Testfakta Research Juni 2021