Angaben zum Test

Published: 14 Juli, 2021

Testfakta Research führte im Auftrag des schwedischen Herstellers Blueair einen Vergleichstest an Luftreinigern für größere Räume im Labor durch. Mit dem Test sollte die Leistung einer repräsentativen und vergleichbaren Auswahl an Luftreinigern auf dem europäischen Markt verglichen werden.

Der Labortest wurde von RISE (Research Institutes of Sweden) durchgeführt. Das Testprotokoll basiert auf offiziellen Anforderungen und Richtlinien und wurde in Absprache mit den ausführenden Labors entwickelt. Die Vergleichsgruppe wurde von Testfakta Research ausgewählt und umfasst Modelle der größeren Marken auf dem europäischen Markt. Im Hinblick auf die Kapazität repräsentiert die Vergleichsgruppe Luftreiniger mit einer CADR1-Kapazitätsangabe von mehr als 350 Kubikmetern pro Stunde, was einer Raumfläche von über 70 Quadratmetern2 entspricht. Sämtliche Luftreiniger der Vergleichsgruppe saugen die verschmutzte Luft mithilfe eines mechanischen Ventilators durch unterschiedliche Filter, welche die Partikel aus der Luft filtern. Ein Teil der Produkte verfügt auch über andere Reinigungstechniken wie Ionisierung und Kohlefilter.

  1. CADR (Clean Air Delivery Rate) ist ein in der Branche gängiges Maß für die Kapazität und beziffert das Leistungsvermögen des Luftreinigers, die Luft von Partikeln zu reinigen.
  2. Berechnet für einen Raum mit einer Deckenhöhe von 2,40 Metern und einer Reinigungshäufigkeit der Raumluft von mindestens zweimal pro Stunde.

Folgende Luftreiniger wurden getestet:

  • Blueair 7700i
  • Coway AirMega AP-1515G
  • Electrolux/ AEG PA91-604GY
  • Ideal AP60 PRO
  • IQ Air Health Pro 250
  • LG AS95GDWV0
  • Mi Air Purifier Pro H
  • Philips AC4236/10
  • Philips AC6608/10
  • Samsung AX90R7080WD
  • Sharp FP-J80EUW
  • Stadler Form Roger
  • Winix Zero Pro

Sämtliche Modelle sind aktuell, und die Vergleichsgruppe entspricht einem repräsentativen Angebot auf dem britischen, deutschen, polnischen, niederländischen und skandinavischen Markt.

Eingangskontrolle der 13 verschiedenen Luftreiniger im Labor. Foto: Anna Sigge

Beim Labortest wurden folgende Bereiche untersucht:

Messungen bei 37 dB bzw. knapp unter 37 dB:

  • Luftreinigungskapazität für Pollen und Staub (Partikelgröße 2,5–5,0 µm)
  • Luftreinigungskapazität für kleinere Partikel, wie z.B. Viren, Luftverschmutzungen und Bakterien (Partikelgröße 0,1–0,5 µm)
  • Lautstärke (instrumentelle Messung)
  • Energieverbrauch

Im Labor werden die Schallmessungen vorbereitet. Foto: Anna Sigge

B. Messungen bei maximaler Leistung:

  • Luftreinigungskapazität für Pollen und Staub (Partikelgröße 2,5–5,0 µm)
  • Luftreinigungskapazität für kleinere Partikel, wie z.B. Viren, Luftverschmutzungen und Bakterien (Partikelgröße 0,1–0,5 µm)
  • Lautstärke (instrumentelle Messung)
  • Energieverbrauch

Die Ergebnisse der Schallmessungen werden analysiert. Foto: Anna Sigge

C. Benutzerfreundlichkeit

  • Wechsel und Reinigung des Filters sowie Handhabung
  • Bedienungsanleitung und Benutzerfreundlichkeit
  • Bedienelemente und Programmierung

Die Einstellungsoptionen des Luftreinigers werden bewertet. Foto: Anna Sigge

Die Luftreinigungskapazität des jeweiligen Luftreinigers wurde gemäß ANSI/AHAM AC-1106 und dem Nordtest-Verfahren NT VVS 106 getestet. Im Test wird die Kapazität des Luftreinigers gemessen, verschiedene Partikel (Staub, Pollen und kleinere Partikel) aus der Raumluft zu entfernen. Die Reinigungskapazität wird in CADR (Clean Air Delivery Rate) angegeben, welche die Kapazität des Luftreinigers in Kubikmetern sauberer Luft pro Stunde angibt.

Im Labor werden die CADR-Messungen vorbereitet. Foto: Anna Sigge

Die Anzahl der Quadratmeter, die der Luftreiniger reinigen kann, hängt von der Reinigungskapazität (CADR) in Verbindung mit der Umwälzung des Luftvolumens im Raum pro Stunde ab. Nach Angabe des skandinavischen Asthma- und Allergiebundes sollte ein Luftreiniger für das Schlafzimmer das Volumen im Raum zweimal pro Stunde umwälzen. Ein Schlafzimmer mit einer Fläche von 25 Quadratmetern und einer Deckenhöhe von 2,40 Metern hat ein Volumen von 60 Kubikmetern. Für die Umwälzung dieser Luftmenge muss die Luftreinigungskapazität (CADR) in diesem Fall bei mindestens 120 Kubikmetern pro Stunde liegen. Soll die Raumluft drei-, vier- oder fünfmal pro Stunde umgewälzt werden (wie einige Hersteller und Händler empfehlen), muss der Luftreiniger eine entsprechend größere Kapazität aufweisen. Die Lautstärke ist ein wichtiger Faktor, da der Luftreiniger oft im Schlafzimmer eingesetzt wird. Gemäß den Richtlinien des skandinavischen Allergiebundes ist die Reinigungskapazität des Luftreinigers in Relation zur Lautstärke zu setzen. Nach Angabe des Allergiebundes sollte die Lautstärke im Schlafzimmer 30 dB(A) nicht übersteigen. Dies entspricht dem Grenzwert der WHO für schlafstörende Hintergrundgeräusche.

Im Labor werden die Schallmessungen vorbereitet. Foto: Anna Sigge

Im Test wurde die Leistung der Luftreiniger bei 37 dB(LWA) sowie bei maximaler Leistung gemessen. Vor den Messungen wurde die Lautstärke in allen Leistungsstufen gemessen, um diejenige zu ermitteln, die knapp unter oder bei 37 dB liegt. Die Leistungsstufen wurden über das Bedienfeld des Luftreinigers oder über die App des Luftreinigers eingestellt. Die Lautstärkemessung erfolgte unter kontrollierten Laborbedingungen gemäß internationalem Standard ISO 3741:2010. Die gemessene Lautstärke von 37 dB entspricht etwa 30 dB bei einem Abstand von zwei Metern vom Luftreiniger, wovon in einem Schlafzimmer üblicher Größe in der Regel ausgegangen werden kann. Diese Annahme hängt jedoch stark davon ab, wie der Raum geschnitten und möbliert ist, kann jedoch für die meisten typischen Schlafzimmer als angemessen gelten. Die meisten Luftreiniger haben einen relativ niedrigen Stromverbrauch (gemessen in Watt (W) für die elektrische Leistung), aber da sie mehr oder weniger für den Dauereinsatz vorgesehen sind, ist die Leistung ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Die Leistung wurde bei der Leistungsstufe mit 37 dB und bei maximaler Leistung gemessen. Für das Kriterium der Benutzerfreundlichkeit wurden unter anderem der Filterwechsel, die Einstellungen und Bedienelemente sowie Anzeigen und Menüs beurteilt. Die Beurteilung erfolgte durch Fachkräfte des Labors. Einige Luftreiniger reinigen die Luft mithilfe herkömmlicher Filter und Ionisierung. Bei der Ionisierung werden die Partikel in der Luft negativ aufgeladen und dann an einem positiv geladenen Metallblech im Luftreiniger aufgefangen. Lädt ein Luftreiniger mit Ionisierung nicht nur die Partikel, sondern auch die Luft selbst auf, bildet sich Ozon. Ab bestimmten Grenzwerten stellt Ozon ein gesundheitliches Risiko dar. Der geltende Grenzwert für Ozon (EU-Richtlinien) beträgt 0,055 ppm (parts per million). Das Labor hat den Unterschied des Ozongehalts bei der angesaugten und der abgegebenen Luft der einzelnen Luftreiniger gemessen. Keiner der getesteten Luftreiniger gab einen Ozonwert ab, der über der geltenden EU-Empfehlung (0,055 ppm) lag. Die Messergebnisse des Tests wurden in Absprache mit dem Labor interpretiert und benotet. Die Notengebung erfolgte auf einer Skala von 1 bis 10 mit 10 als Bestnote. Eine Note unter 6 wird nur vergeben, wenn die Leistung schlecht oder schlechter als bei einem solchen Produkt erwartet ausfällt. Die Noten aus den einzelnen Teilbereichen flossen mit folgender Gewichtung in die Gesamtnote ein:

Messungen bei 37 dB bzw. knapp unter 37 dB: 45 %

  • Luftreinigungskapazität für Pollen und Staub (Partikelgröße 2,5–5,0 µm) 33%
  • Luftreinigungskapazität für kleinere Partikel, wie z.B. Viren, Luftverschmutzungen und Bakterien (Partikelgröße 0,1–0,5 µm) 33%
  • Lautstärke (instrumentelle Messung) 22%
  • Energieverbrauch 11 %

Messungen bei maximaler Leistung: 45 %

  • Luftreinigungskapazität für Pollen und Staub (Partikelgröße 2,5–5,0 µm) 33%
  • Luftreinigungskapazität für kleinere Partikel, wie z.B. Viren, Luftverschmutzungen und Bakterien (Partikelgröße 0,1–0,5 µm) 33%
  • Lautstärke (instrumentelle Messung) 22%
  • Energieverbrauch 11 %

Benutzerfreundlichkeit: 10 %

  • Wechsel und Reinigung des Filters sowie Handhabung 34%
  • Bedienungsanleitung und Benutzerfreundlichkeit 33%
  • Bedienelemente und Programmierung 33%