Fakten zum Test

Published: 22 Aug, 2016

Testfakta hat im Auftrag des norwegischen Bettenherstellers Ekornes (Svane) einen vergleichenden Labortest von Matratzen durchgeführt. Ziel war es, die Qualität und die ergonomischen Eigenschaften der Matratzen Svane Zefir und Svane Zenit mit einer Auswahl an konkurrierenden Fabrikaten des deutschen Marktes zu vergleichen.

Folgende Matratzen wurden getestet:

  • Svane Zefir (mit Topper Stretch Elastec)
  • Svane Zenit (mit Topper Stretch Elastec)
  • Auping Vivo Pocket
  • Lattoflex Compact IS
  • Werkmeister Innovation 500A
  • Swissflex Versa 26
  • Technogel Piacere H2
  • Tempur Cloud 25
Svane Zefir och Zenit werden mit separatem Topper geliefert (Stretch Elastec). Die restlichen Matratzen werden als eine Einheit geliefert. Die ergonomischen Eigenschaften für die beiden Svanenmatratzen sind jeweils mit und ohne Aufliegematratzen (Topper) getestet und ausgewertet worden. Der Labortest umfasst die Hauptmomente Ergonomie/Komfort und Haltbarkeit/ Strapazierfähigkeit. Ergonomie und Komfort wurden im Ergonomie Institut München (EIM) und die Haltbarkeit/Strapazierfähigkeit der Matratzen wurde im Schwedischen Technischen Forschungsinstitut (SP) in Borås getestet.

Die Tests von Ergonomie und Komfort beinhalten folgende Teilmomente:

Die ergonomischen Eigenschaften wurden für drei unterschiedliche Körpertypen getestet: eine kleine/leichte Person (etwa 1,55 m und 50-55 kg), mittelgroβe/mittelschwere Person (etwa 1,75 m und 70-75 kg) und eine groβe/schwere Person (etwa 1,85 m und 85-90 kg).

Federungseigenschaften

Die Federungseigenschaften beschreiben den durchschnittlichen Härtegrad einer Matratze, geben aber keine oder nur wenig Information über deren ergonomische Eigenschaften. Die Messungen werden in den Zonen für Schulter, Hüfte, Lendenwirbelsäule und Fersen in drei unterschiedlichen Druckbelastungen durchgeführt (100 N, 200 N und 300 N). Das Resultat wird auf einer Skala von besonders weich bis besonders hart angezeigt.

Druckverteilende Eigenschaften

Gibt an, wie die Oberfläche der Matratze den Druck von einem bestimmten Körperteil verteilt und reduziert. Dieser Wert ist sowohl auf die Oberfläche (Bezug) der Matratze und das direkt darunter liegende Material (Polsterung) zurückzuführen, als auch auf die Federung der Matratze. Die Messungen werden in den Zonen für Schultern, Hüfte, Lendenwirbelsäule und Fersen durchgeführt und werden als ein Mittelwert in Newton per Zentimeter angegeben.

Elastizität und Entlastung für die Schulterpartie

Gibt an, wie viel die Matratze im Schulterbereich nachgibt. In Seitenlage sollte die Federung im Schulterbereich so weit nachgeben, dass die Schulter einsinken kann und damit dazu beiträgt, dass das Rückgrat eine gerade Linie zwischen Lendenrücken und Nacken beibehält. In der Rückenlage sollen die Federungen eine ausreichende Unterstützung geben, um zu verhindern, dass die Schulterpartie/der obere Teil des Rückens zu weit einsinkt und dadurch eine Beugung des oberen Teils des Rückgrats (Nacken) entsteht. Der Test wird mit zwei unterschiedlichen Prüfstempeln durchgeführt, einen für die Rückenlage mit einer Kontaktfläche von 40 x 20 cm und einen für Seitenlage mit einer Kontaktfläche von 20 x 10 cm. Die Prüfstempel werden mit unterschiedlichem Druck belastet, um drei unterschiedliche Körpertypen zu simulieren.

Elastizität und Entlastung für den Körper (Rückgrat)

Gibt an, wie die Sprungfedern die natürliche S-Form des Rückens stützen. In der Rückenlage soll der Druck der Sprungfedern die verschiedenen Körperteile adäquat stützen (im unteren Rücken, Flexibilität/Entlastung für Becken/Gesäβ und Schulterbereich), mit dem Ziel, die natürliche Kontur des Rückgrats zu schützen. Der Test wird mit einem Prüfstempel durchgeführt, der wie die Körperkontur vom Gesäβ bis zum Nacken geformt ist (Länge 60 cm und Breite ca. 25 cm mit einer Tiefe in der Lumbosakralgegend von ca. 2,5 cm). Der Stempel wird mit unterschiedlichem Druck belastet um drei unterschiedliche Körpertypen zu simulieren.

Mikroklima/Atmungseigenschaften

Gibt die Fähigkeit der Matratze an, Feuchtigkeit und Schweiβ vom Körper abzuleiten. Das Mikroklima wird mithilfe eines Dummys getestet, der Feuchtigkeit und Schweiβ wie ein normaler Mensch während des Schlafes ausdünstet. Der Dummy wird unter einer Standarddecke platziert und die Messungen werden kontinuierlich bei einer Raumtemperatur von 21 Grad innerhalb von sieben Stunden durchgeführt. Das Atmungsvermögen basiert auf einem Messwert nach sieben Stunden und wird in Prozent relativer Feuchtigkeit angegeben.

Wärmeisolierende Eigenschaften

Gibt die Fähigkeit der Matratze an, die Wärme vom Körper zu behalten. Die Isoliereigenschaften werden mithilfe eines Dummys mit der Körpertemperatur eines durchschnittlichen Menschen während des Schlafes getestet. Der Dummy wird unter einer Standarddecke platziert und die Messungen werden kontinuierlich bei einer Raumtemperatur von 21 Grad innerhalb von sieben Stunden durchgeführt. Die wärmeisolierenden Eigenschaften basieren auf einem Messwert nach sieben Stunden und werden in Grad Celsius angegeben.

Die Tests von Haltbarkeit und Stärke umfassen folgende Momente:

Dauerwalzversuch der Federungseigenschaften

Eine 140 Kilo schwere Walze rollt 45.000 mal über die Matratze. Die Haltbarkeitsprüfung entspricht der Belastung, die eine Matratze im Lauf von 10 bis 12 Jahren normaler Anwendung ausgesetzt ist.

Haltbarkeitsprüfung von Bett und Gestell

Die Matratze wird 20.000 Belastungen mit einem Druck von 1.000 Newton ausgesetzt. Die Druckbelastung erfolgt in der Mitte sowie in der kurzen und langen Seite der Matratze.

Haltbarkeitsprüfung der Bettseite

Die beiden langen Seiten der Matratze werden 25.000 Belastungen mit einem Druck von 1.000 Newton ausgesetzt. Der Test simuliert die Beanspruchung, welche der Matratze ausgesetzt wird, wenn man auf der Kante sitzt. Nach den Haltbarkeitsprüfungen werden Messungen im Höhenverlust (Absinken in mm) und Veränderungen in den Federungseigenschaften der Matratze gemacht. Nach abgeschlossener Haltbarkeitsprüfung werden die Matratzen aufgeschnitten und die Schäden und Abnutzung am Kern, Taschenkern und Schaumschichten inspiziert.

Gewichtung und Bewertung der Testergebnisse

Die Ergebnisse der unterschiedlichen Teilmomente wurden mit einer Skala von 1 bis 5 bewertet, wobei 5 Bestnote ist und 3 Befriedigend. Die Bewertung und Gewichtung der unterschiedlichen Teilmomente erfolgte in Absprache mit den beteiligten Labors. In die Gesamtbewertung gingen die Resultate der unterschiedlichen Teilmomente mit folgender Gewichtung ein:
  • Ergonomie und Komfort 60 Prozent (Ergonomie 75 Prozent und Atmungseigenschaften 25 Prozent)
  • Haltbarkeit und Festigkeit 40 Prozent (Höhenverlust 25 Prozent, Veränderungen der Federungseigenschaften 25 Prozent und nach den Tests aufgetretene Schäden 50 Prozent).
Zwei der Matratzen (Svane Zenit und Zefir) wurden mit einer separaten Aufliegematratze (Topper) geliefert. Die ergonomischen Eigenschaften für diese Matratzen wurden jeweils mit und ohne Topper getestet. Die Noten für Ergonomie und Komfort wurden wie folgt zusammengefasst: 50 Prozent mit Topper und 25 Prozent ohne Topper und 25 Prozent für Atmungseigenschaften.