Für das Qualitätssiegel von Testfakta sind hohe Anforderungen zu erfüllen. Die Glasgeländer durchlaufen eine standardisierte Testreihe, zu der die Festigkeit bei statischer Belastung, die Festigkeit bei schwerem Aufprall (Pendelschlagversuch), das Bruchverhalten des Glases und die Montageanleitung der Geländer gehören. Um die Kriterien für das Qualitätssiegel zu erfüllen, muss das Glasgeländer in allen Testbereichen durchweg gute Noten erzielen. Hierdurch bestätigt das Qualitätssiegel Verified Quality & Performance, dass das Produkt eine durchgehend hohe Qualität aufweist. Um einen Eindruck von der relativen Qualität und Leistung des Glasgeländers zu bekommen, wurde es mit zwei vergleichbaren Glasgeländern getestet und verglichen:
- Glasgeländer Bauhaus (Hortus)
- Glasgeländer Jula (Hard Head)
Der Labortest zu Qualität und Leistung der Glasgeländer wurde durch das unabhängige Testinstitut RISE (Research Institute of Sweden) in Borås durchgeführt. Die Tests wurden gemäß den technischen Anweisungen von Balkongföreningen [des skandinavischen Balkonbauverbands] sowie nach den zutreffenden Teilen der SS-EN 12600:2002 durchgeführt. Die Vergleichsergebnisse aus dem Test sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Der Test umfasst folgende Teilbereiche:
- Statische Belastung
- Schwerer Aufprall (Pendelschlagversuch)
- Bruchverhalten des Glases
- Prüfung der Montageanleitung
Statische Belastung
Der Versuch erfolgte an einem aufgebauten Element aus zwei Pfosten und einer dazwischen befindlichen Glasscheibe. Für den Versuch wurden die Geländerpfosten auf einer Montagehalterung aus Stahl festgeschraubt. Auf das montierte Element wurde eine horizontale Belastung (Druck) an der Oberkante des Geländers aufgebracht. Die Belastung wurde kontinuierlich um 0,5 kN pro Minute erhöht, bis es zum Bruch kam. Bei Auflast wurde die Biegung des Geländers erfasst. Für die Erfüllung der Kriterien ist ein Wert von maximal 30mm erforderlich.
Pendelschlagversuch
Der Versuch erfolgte an einem aufgebauten Element aus zwei Pfosten und einer dazwischen befindlichen Glasscheibe. Bei diesem Versuch erfolgt der Anprall eines Pendelkörpers von 50kg auf die Mitte der Glasscheibe. Begonnen wurde mit einer Fallhöhe des Pendelkörpers von 100 mm, die anschließend schrittweise so weit erhöht wurde, bis die Pfosten oder das Glas nachgaben.

Die Pfosten von Jula und Bauhaus brachen an der Schweißnaht. Foto: Anna Sigge
Bruchverhalten des Glases
Die Testbereiche 1 und 2 wurden von sämtlichen Glaselementen erfolgreich absolviert. Um die Sicherheit bei Glasbruch (Splitterverhalten) zu beurteilen, wurden die Glaselemente durch einen Schlag mit einem Dorn auf die freie Kante des Glases zerbrochen. Anschließend wurde das Bruchverhalten der Glasstücke visuell untersucht. Größere Glasscherben können ein gravierendes Risiko für Schnittverletzungen darstellen.
Prüfung der Montageanleitung
Die Montageanleitungen der Glasgeländer wurden geprüft, um beurteilen zu können, ob die jeweilige Anleitung klar und informativ genug ist.