Insgesamt wurden 14 Tomatenmarkprodukte, die in schwedischen Supermärkten verkauft werden, analysiert. Mehrere Marken enthielten sogenannte Alternaria-Toxine – Schimmelgifte, die entstehen können, wenn Tomaten während des Anbaus oder der Lagerung verschimmeln – in Konzentrationen, die drei- bis siebenmal über den von der EFSA angegebenen Richtwerten lagen.
Testfakta beauftragte MeasurLabs in Finnland mit der Organisation und Qualitätssicherung der Analyse, die in einem akkreditierten Lebensmittellabor durchgeführt wurde. Neben Schimmelgiften wurde auch das Vorkommen von Pestizidrückständen untersucht – insgesamt 644 verschiedene Stoffe.
„Am wahrscheinlichsten ist, dass die Toxine in Tomaten entstanden sind, die während des Anbaus oder nach der Ernte verschimmelt sind. Wenn solche Tomaten nicht aussortiert werden, bevor sie zu Tomatenmark verarbeitet werden, verteilen sich die Toxine im gesamten Produkt. Die Toxine sind zudem hitzestabil, das heißt, sie bleiben im Endprodukt erhalten“, erklärt Pasi Tuomikoski, Lebensmittelchemiker bei MeasurLabs.
Es ist wichtig zu betonen, dass keines der getesteten Produkte illegal verkauft wird. Die EFSA hat bislang keine verbindlichen Grenzwerte für Alternaria-Toxine festgelegt, sondern nur indikative Werte, die als Warnsignale für Lebensmittelhersteller dienen.
Laut EFSA besteht ein theoretisches Risiko für genotoxische Effekte, wenn die tägliche Aufnahme 2,5 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht überschreitet. Für einen Erwachsenen mit 60 kg Körpergewicht entspricht dies 150 Nanogramm pro Tag – ein Wert, der in diesem Test bereits bei einem regelmäßigen Verzehr von etwa 2 Gramm Tomatenmark pro Tag aus dem Produkt mit der höchsten Konzentration erreicht wurde.
„Für Verbraucher ist es schwierig, sich vor solchen Toxinen in verarbeiteten Produkten zu schützen, da sie weder Geschmack noch Geruch haben. AOH und AME sind nicht akut toxisch, aber eine langfristige Exposition kann gesundheitliche Auswirkungen haben“, sagt Åsa Svanström, Mikrobiologin bei der schwedischen Lebensmittelbehörde.
Neben den Schimmelgiften wurden in elf der vierzehn Produkte auch Spuren von Pestiziden gefunden, deren Konzentrationen jedoch unter den geltenden Grenzwerten lagen. Drei Marken – Itigo, Änglamark und Kung Markatta – waren vollständig rückstandsfrei.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hersteller ihre Sortierung und Qualitätskontrolle im Rohstoffmanagement verbessern sollten. Für Verbraucher besteht kein akutes Gesundheitsrisiko, doch die Untersuchung zeigt die Bedeutung von Sorgfalt im Anbau und in der Produktion.