Große Unterschiede bei Luftreinigern

Ein guter Luftreiniger kann die Luftqualität zuhause und am Arbeitsplatz entscheidend verbessern. Wie der umfassende Labortest von Testfakta zeigt, bestehen allerdings große Unterschiede darin, wie gut die Luftreiniger die Luft tatsächlich reinigen können.

Published: 11 Febr., 2019

Um die Belastung durch Abgas- und Reifenpartikel einzudämmen, setzen immer mehr Städte auf Einschränkungen des Autoverkehrs, Diesel-Fahrverbote und – im skandinavischen Raum – auch auf Beschränkungen für Spikereifen. Aber auch zuhause und am Arbeitsplatz kommt es häufig zu schädlicher Luftverschmutzung. Hier geben Baumaterialien, Möbel und Kleider Staub, Partikel und schädliche Chemikalien in die Luft ab. Pollenallergiker können auch in Innenräumen Probleme bekommen, da die mikroskopisch kleinen Pollenpartikel über die Kleidung, durch offene Fenster und die Lüftung ins Haus gelangen. Deswegen werden vielerorts Luftreiniger eingesetzt, um diese Probleme in den Griff zu bekommen und die Luftqualität zu verbessern. Weil Luftreiniger auch Bakterien, Viren und Staub aus der Luft entfernen, sorgen sie ganz allgemein für ein gesünderes Raumklima. Daher kommen in Wohnräumen und Büros immer mehr Luftreiniger zum Einsatz, auch wenn keine Allergie- oder Atemprobleme vorliegen. Zudem gibt es deutlich mehr Hersteller und Modelle auf dem Markt. Für Verbraucher ist es allerdings meist schwierig, die von den Herstellern hervorgehobenen technischen Kapazitätsbeschreibungen zu interpretieren und zu vergleichen. Und was bedeuten die Zahlen für die tatsächliche Reinigungskapazität des Luftreinigers? Das schwedische Testinstitut Testfakta hat hierzu Tests durchgeführt. Astma- och Allergiförbundet, der schwedische Asthma- und Allergiebund, hat Richtlinien erarbeitet, die auf alle Verbraucher anwendbar sind. Sie beziehen sich unter anderem sowohl auf die Leistung als auch auf die technischen Eigenschaften der Luftreiniger, z.B. Lautstärke und Energieverbrauch. Ein im Schlafzimmer eingesetzter Luftreiniger muss die Luft zweimal pro Stunde reinigen können. Die Lautstärke sollte hierfür allerdings 37 dB nicht überschreiten, was in etwa der Lautstärke einer herkömmlichen mechanischen Lüftung in Wohnräumen entspricht. Um herauszufinden, ob die Hersteller die Basisanforderungen erfüllen, führte Testfakta Research im Auftrag des Herstellers Blueair im Labor einen Vergleichstest mit auf dem deutschen, niederländischen und polnischen Markt erhältlichen Luftreinigern durch. Die unabhängigen britischen Labors Intertek und SGS-IBR testeten die Luftreinigungskapazität der Produkte für Pollen und Staub bei 37 dB und bei maximaler Leistung, die Luftreinigung und die Lautstärke bei maximaler Leistung, die Benutzerfreundlichkeit und die Ozon-Emissionen. thumbnail of Grafik_luftrenare-DE Dem Test von Testfakta zufolge bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Luftreinigern. In der Gesamtbewertung kommt der Luftreinigungskapazität das größte Gewicht zu, aber in die Endnote fließen auch Lautstärke, Energieverbrauch und Benutzerfreundlichkeit ein. Testsieger ist der Blueair Classic 405 mit einer überragenden Luftreinigungskapazität beieiner niedrigeren Leistungsstufe (unter 37dB) und dem besten Ergebnis für Pollen bei maximaler Leistung.Die Luftreiniger von Philips und Stadler Form zeigen relativ gute Ergebnisse und erzielen den zweiten bzw. dritten Platz. Bei maximaler Leistung erzielt der Luftreiniger von Stadler Form das beste Ergebnis für die Staubentfernung, ist aber auch der lauteste aller getesteten Luftreiniger. Zudem weist er den höchsten Stromverbrauch aller getesteten Produkte auf. Die Produkte von Venta, DēLonghi und Dyson landen im Labortest auf den untersten Plätzen. Alle weisen bei 37 dB bzw. bei einer Leistungsstufe, die knapp darunter liegt, im Schlafzimmer eine rund viermal geringere Luftreinigungskapazität auf alsder Testsieger.

Testfakta Research, im Februar 2019